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  • AutorenbildMaya von Dach

Handbremse angezogen

Bushbaby steht auf dem Bauernhof in der Nähe in seinem Unterstand, die Handbremse ist buchstäblich angezogen und der Strom dank externem Kabel auf gleichbleibendem Stand. Abwarten und Teetrinken ist im Moment angesagt..

Die Herbst- und Winterzeit brachte uns neben dem Corona-Alltag goldene Momente, wunderschöne Ausflüge, viel Zeit daheim und einige Überraschungen. Im Grossen und Ganzen kommen wir gut mit der Situation zurecht, doch fehlt uns natürlich, wie allen Gern- und Vielreisenden, das Planen und Touren. Wir kompensieren ein wenig mit Ergänzen der Website mit alten Reiseberichten und dem Sichten und Sortieren von Fotos.

Besonderen Spass hatten wir in unserer herrlichen Bergwelt mit den Wildtieren. Im Biosphärenreservat besuchten wir die endende Hirschbrunft, auf dem Pilatus die Steinböcke. Unvergessliche Tage und Erlebnisse!





Hinkebein

Beim Training der Personensuche steigt Dartos eine Metalltreppe bei einem Industriegebäude hoch, eigentlich kein Problem. Doch sie hat so enge Maschen, dass sich seine Krallen verfangen. Das Resultat: eine ausgerissene und zwei zerschnittene Krallen, ein Blutbad. In der Klinik wird alles fachgerecht verbunden, doch die Heilung braucht viel Zeit und Geduld. Für einen so temperamentvollen Hund wie Dartos eine Probe (für uns auch)!


Ameisenstrasse und neue Stossdämpfer



Gefühlsmässig verläuft über Manfreds Schulter eine Ameisenstrasse bis in die Fingerspitzen. Karpaltunnelsyndrom? Beim Blick zu den Raubvögeln in den Baumwipfeln und entsprechender Rückneigung des Kopfes wird ihm klar: das kommt von der Halswirbelsäule. Da der Nerv im Bein vom langen Warten beim letztjährigen Bandscheibenvorfall dauerhaft geschädigt bleibt, wird nun schnell gehandelt. Neurologe und Wirbelsäulenspezialistin sind sich schnell einig und geben Gas. Schon vor dem Arzttermin liegt das Aufgebot zur Operation auf dem Tisch - bevor aufgrund steigender Corona-Fallzahlen nur noch Notoperationen durchgeführt werden dürfen. Von der Kehlseite wird operiert, die Speise- und Luftröhre sowie die Stimmbänder weggeschoben und die Halswirbelsäule von Ballast befreit, bevor neue Bandscheibenimplantate eingeschoben werden. Schon nach 48 Stunden kann Manfred das Spital mit seinen neuen Stossdämpfern verlassen. Die Ameisen sind verschwunden, Bewegungen, die seit langem nicht mehr funktionierten wieder möglich, nur die Stimme funktioniert nicht wie gewünscht. Noch herrscht einige Wochen Schonzeit, aber der Erfolg ist faszinierend!


Abschied von unserem Helden

Von der Zeugung bis zum letzten Atemzug haben wir einander begleitet, unendlich viel miteinander erlebt, er war unser Bester: Pango. Im April 2008 kam er im Urnerland zur Welt und als Winzling zu uns, wo er zusammen mit seinem Vater, dem legendären Pandor la maschera die Ferro, der schwarzen Katze Sugar und zwei eben so winzigen Katzengeschwisterchen, Rioja und Amarone, den Umzug in unsere neue, grosse Wohnung mit riesiger Terrasse und einem tollen Hundezwinger mit Auslauf miterlebte. Er wurde ein wunderbares Familienmitglied, ein grossartiger Polizeihund, der in zahlreichen Einsätzen seinem Meister ein vertrauenswürdiger Partner war und Diebe stellte. Doch nicht nur das. Er war ein liebevoller Familienhund, der auch Baby-Julia heiss liebte und umgekehrt, verschmust und sanft. Auf Reisen bewachte er uns auf den Campingplätzen, genau wissend, dass Verteidigung nicht hiess, dauernd zu bellen, sondern einfach Präsenz zu markieren. Auf unzähligen Wanderungen zog er uns die Steigungen hinauf. Erfahren und längst der Alleinherrscher in der Familie, machte er geduldig Platz für den kleinen Wildfang Dartos und zeigte ihm die Welt und richtiges Benehmen. Trotz steigendem Alter ging es ihm gut, er wurde ruhiger, etwas hölzerner in den Bewegungen und seine Hinterläufe wurden zusehends schwächer, doch sein Kopf war immer noch jung und willig. Längst hatten wir ihm versprochen, dass er nie seine Würde verlieren oder Leiden müsse. Er sagte uns dann klar, wann es Zeit war, Abschied zu nehmen und wir erlösten ihn von plötzlich auftretendem Wasser, das ihm offensichtliche Schmerzen bereitete. Er fehlt uns allen sehr.



Optimistisch in die Zukunft

Was die Zeit bringt, was im neuen Jahr geschieht - wir werden es sehen. Wir hoffen. Zeit zum Reisen haben wir genügend, dank angepasstem Arbeitspensum fast das halbe Jahr (Manfred arbeitet 60% in Phasen, ich werde ab Mitte April wieder in Frühpension sein). Geplant ist für Manfred und Kollegen Gert die schon zweimal gesundheitshalber und coronabedingt verschobene Reise nach Kwa Zulu Naval, Südafrika im März - ob diese stattfinden kann wird sich zeigen.

Nach Ostern möchte Bushbaby dann die Strecke in Richtung Griechenland unter die Räder nehmen - unser Plan A, den wir noch um Varianten erweitern werden. Auch die Schweiz hat ja noch viele unbekannte Wunder zu bieten, doch wir sind gierig nach Unbekanntem in der näheren Ferne.


Ich selber habe einen virtuellen Kurs über Tracking und die Wildtiere Afrikas abgeschlossen und viel Spannendes gelernt, das ich gern auch in der Praxis sehen würde - so hoffe ich auf einen längeren Winteraufenthalt an der Wärme im nächsten Herbst/Winter. Projektideen hätte ich viele, wir werden sehen, was sich umsetzen lässt.

Wir freuen uns, dass die Tage bereits wieder länger werden, das nährt unseren Optimismus, dass wir die schwierigen Zeiten weiterhin gut überstehen und ihnen sogar Gutes abgewinnen können.

Genau das wünschen wir euch allen auch: das Allerbeste, gute Gesundheit, Gelassenheit und Zuversicht für eine besseres 2021 als 2020 es war.

Blick in die Weite (Hochwacht am Albis)

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