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  • AutorenbildMaya von Dach

Lieber den Spatz in der Hand...

Stell dir vor, die Welt steht Kopf, Menschen kämpfen um ihr Leben, die Grenzen sind geschlossen, das home ist zum office geworden - und wir schreiben über unsere Reisepläne? Wir fanden es etwas pietätlos. Doch mittlerweile, wo Lockerungen angesagt sind und wir immer öfter gefragt werden, wie es uns, unserem Vorhaben und dem Bushbaby geht, haben wir uns entschlossen, wieder einmal zu berichten...



Wenn man einen Berg von Weitem sieht, ist es einfach, zu sagen, dass man ihn besteigen will. So ist unser Bushbaby-Plan vor langer Zeit - wohl etwa drei Jahre her - entstanden. In der Realität und aus der Nähe sieht der Weg dann ein wenig steiniger aus. Es zeigen sich steile Steigungen und Abhänge, die man nur mit vielen engen und weiten Kurven bewältigen kann.


Ein Hindernis zeigt sich beispielsweise, wenn die Gesundheit nicht ganz so mitspielt, wie man es möchte. Die zweifache Rückenoperation und starke Schulterschmerzen (Frozen Shoulder) bei Manfred, Kniebeschwerden und eine daraus folgende Meniskusarthroskopie bei Maya, haben gezeigt, wie fragil das Unternehmen "Aufbruch 2021" ist. Wir vertrauen im Moment zu wenig auf die stabile Gesundheit, um alles, was wir haben und die ganze Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Die Gefahr, dass es nicht hundertprozentig klappt mit der Gesundheit, wir aber kein Daheim mehr haben und keine umfassende finanzielle Absicherung durch eine Rente, ist zu gross. Unser Motto: "Abenteuer, aber keine unnötigen Risiken" wird also bereits aktuell. Gerade in der Zeit der Corona-Krise sind wir froh, dass wir bereits im letzten Sommer Planänderungen, wie etwa den Stop des Wohnungsverkaufes, der auf Ende März 2020 geplant gewesen wäre, eingeleitet haben. So können wir den glücklicherweise unvollständigen Lockdown in der gelassenen Ruhe der Privilegierten hier in unserer Traumwohnung mit Riesenterrasse aussitzen, geniessen die Natur, das Fotografieren und können uns für einmal viel Zeit für das Bearbeiten nehmen.



Nach vielen Berechnungen, Überlegungen und Zweifeln haben wir nun neue, gute, aber selbst für uns überraschende Wege gefunden und uns für eine umfassende Änderung unserer Pläne entschieden. Nun halten wir einen hübschen Spatz in der Hand, die Taube auf dem Dach hoffen wir später anzulocken... und sind froh und auch ein wenig stolz, dass wir uns nicht zu Gefangenen unserer Pläne machen lassen sondern diese weiterhin situationsgemäss aktiv gestalten.


Maya geht nach einer äusserst vielfältigen Berufskarriere, bei der sich der Kreis von Schule zu Schule schliesst, wie geplant per Sommer 2020 in Pensionskassenfrührente. Der Countdown von 1027 Tagen, Anfang September 2017 gesetzt, hat dann die 0 erreicht. KON-SENS arbeitet weiter, im Moment verschiebt sich der Fokus auf virtuelle Grossgruppenkonferenzen, was gut in die Zukunft passen könnte.

Manfred aber kündet seine Anstellung entgegen den früheren Plänen nicht sondern arbeitet bis zur frühestmöglichen Pensionierung mit 58 im März 2023 weiter. Allerdings sieht es es ganz so aus als könne das Pensum per Januar 2021 auf 60% reduziert werden. Das bedeutet, dass er blockweise 100% als "Springer" arbeiten und dazwischen jeweils längere Abwesenheiten für Reisen einplanen kann. Wir meinen, das ist für uns ein wenig Verzicht und sehr viel Gewinn, fühlen wir uns doch damit frei und gleichzeitig sicher. Die rollende Planung geht in Richtung 2023 weiter. Nach wie vor stehen der Verkauf der Wohnung per März 2023 und die unbegrenzte Reise in Übersee als Zielsetzung fest. Wo auch immer, das werden die politische Lage nach Corona sowie Lust und Laune zum Planungszeitpunkt zeigen.

Bestimmt sind auch unsere Tiere glücklich mit unserem Entscheid. Der 12-jährige Pango und die beiden alten Katzenladies können ihren Lebensabend weiterhin im gewohnten Umfeld geniessen, Dartos, unser süsses Kampfmönsterchen, noch ein wenig Dienst leisten. Natürlich freuen wir uns auch, dass dies noch drei Jahre engen Familienkontakt gewährleistet, dies wird sicher etwas sein, was wir vermissen werden und nun noch viel mehr schätzen.



Bis zum definitiven Aufbruch bleibt also etwas Zeit. Diese werden wir zur Erkundung Europas nutzen, eingestreut könnten bei Maya aber auch workaway-Aufenthalte im Rest der Welt sein. Auch Arbeitseinsätze daheim sind natürlich durchaus möglich, sei dies bei KON-SENS oder sonst wo - arbeiten zu dürfen macht so viel mehr Spass als arbeiten zu müssen. Die Zeit bringt aslo weiterhin viel Spannendes für uns.



Bushbaby nimmt langsam Formen an, es soll im Juli übernommen werden können und Extrem Fahrzeuge ist mit Volldampf am Ausbau. Die Wohnkabine ist gefertigt und hat Aussenklappen erhalten, um Gasflasche und Tisch möglichst geschickt zu verstauen, Wassertank und Stromversorgung sind eingebaut, die Aussenlichter sehen unserer Meinung nach toll aus. Küche und Wohnraum werden vom Schreiner angefertigt, danach werden die Fenster, das Bettbrett und die Dachluke eingesetzt. Das Hebedach hat Zurrschienen für die Befestigung einer grossen Materialkiste sowie zwei Solarpanels erhalten. Nach wie vor stellen sich immer wieder kleinere und grössere Fragen, das Fahrzeug wird in enger Zusammenarbeit weiter entwickelt und das macht viel Spass. So ist beispielsweise die genaue Form der Fenster im Dachzelt noch nicht definiert.



Natürlich freuen wir uns auf das Einrichten und Ausprobieren unseres mobilen Einfamilienhauses und auf die kleinen und grossen Fahrten, sei dies in der Schweiz, in Europa oder danach in der ganzen Welt. Wir hoffen auch, in der Nähe einen geeigneten Standplatz in einer Einstellhalle oder auf einem Bauernhof zu finden. Die Reiseroute schliesslich ist für uns das Unwichtigste von allem, wir freuen uns auf Schönes, Neues, Naturerlebnisse, das Fotografieren, unsere Zweisamkeit und so viel mehr.


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