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Mosambikabenteuer

  • Autorenbild: Maya von Dach
    Maya von Dach
  • 11. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

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Nicht immer beschäftigen uns nur unsere eigenen Reisepläne, sondern ausserdem die unserer Gäste. Wir rekognoszieren in Mosambik für deren Kurzaufenthalt dort und treffen alle Vorbereitungen. Dabei erleben wir alle vier herrliche Abenteuer – aber nicht nur. Schuld daran tragen vor allem Reifen …


Kaum sind Andi und Julia abgeflogen, packen wir Lessi, den Hilux, voll und machen uns auf den Weg nach Osten. Die erst Nacht verbringen wir, nach Apero und fliegender Buchung im ‘Henk Van Rooyen Camp’ für die Jungs, bei Claudia und Res im Marloth Park. Wie immer werden wir verwöhnt und haben es sehr lustig. Danach machen wir uns bereits am frühen Morgen auf die Fahrt zur Komatipoort/Ressano Garcia Grenze zwischen Südafrika und Mosambik. Der Grenzübertritt verläuft unkompliziert, nur dass wir keine ausgedruckte Buchung vorlegen können, erschwert die Sache – wir hatten mir Lars in einer Lodge abgemacht, aber dies hat nicht geklappt. Kurzerhand buchen wir über booking.com eine günstige Übernachtung, die der Grenzbeamte akzeptiert und die wir später absagen. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir in Mosambik und fahren in Richtung der besagten Lodge an der Küste nördlich von Maputo – allerdings schaffen wir es wegen Hochwasser nicht bis dahin und kehren wieder um. In Macaneta, etwas oberhalb von Maputo finden wir das ‘Tan n’ Biki’, eine prima Lodge am Meer, wo wir in einer Lichtung des Dünenurwaldes unser Dachzelt aufrichten. ‘Sun, fun, nothing to do’ ist das Motto, den Fischern beim Einziehen der Netze aus dem türkisblauen Meer zuschauen ist äusserst spannend. Daneben geniessen wir das feine Essen und den Besuch von Lars mit seiner Freundin und deren Nichte und Neffe.



Machungulo Halbinsel

Die Halbinsel mit dem Maputo Nationalpark war schon immer ein Traumziel. Unsere nächsten Gäste, die Jungs haben dort, nachdem die politische Stabilität wiederhergestellt ist, drei Nächte gebucht. Dies ist erst recht ein Ansporn, hinzufahren und auszukundschaften. Der Verkehr in Richtung und durch Maputo ist beeindruckend und mahnt an Palermo: Stehen, drücken, mosten, hupen. Schliesslich schaffen wir es zur modernen Brücke über den Maputo-Fluss und freuen uns, tanken zu können und einen Kaffee zu trinken. ’Kein Diesel vorhanden’, sagt man uns und bei der Zufahrt vor dem kleinen Kaffee erwischt unser rechter Vorderreifen einen Randstein mit einer scharfen Kante und ‘flopp’, entweicht die Luft aus einem Triangelschnitt. Glück im Unglück: im neuen Quartier, das chinesisch dominiert scheint, ist eine nahe Garage und diese wechselt das Ersatzrad ans Lessi und organisiert uns einen neuen Reifen – ein chinesisches Ersatzprodukt, aber besser als nichts. Als wir wieder fahrfähig sind, gibt es, oh Wunder, wieder Diesel und wir tankten das Auto und die zusätzlichen Kanister voll.



Im Maputo Nationalpark

Die Fahrt in und durch den Nationalpark ist abenteuerlich und gemächlich. Sandpiste, eine ziemlich heftige Wasserdurchfahrt und einige Hügel liegen auf dem Weg zu unserem wilden Campingplatz in einem kleinen Wäldchen und an einem hübschen See mit Hippos. Wir sind allein und geniessen es. Der Campwächter bringt uns Holz für ein Feuer auf der neuen Betonfeuerstelle und Manfred feuert ein. Wir arbeiten beide am Computer und geniessen die warme Nacht, als uns plötzlich ein lauter Knall aufschrecken lässt. ‘Eine Bombe’ denken wir Tony Park-Romane-geprägten, als auch Funken sprühen und Teile herumfliegen. Das zweite Mal an diesem Tag ist uns das Glück hold: der Beton der Feuerstelle ist explodiert und überall liegen Trümmer, auf und neben dem Tisch. Vor wenigen Minuten hat Manfred noch mehr Holz eingelegt – wir dürfen nicht daran denken, was passiert wäre, wenn… Ist es aber nicht und ausser einigen Löchern an unwichtigen Stellen des Zelts hat nichts und niemand Schaden genommen.



Santa Maria und Ponta Membene

Das Touristendorf an der Spitze der Halbinsel überzeugt und gefällt uns nicht wirklich, die lange Fahrt hat sich für uns nicht gelohnt. Etwas Tourismus, einige Boote, ein Sandstrand, an dem man wegen der Flut nicht weit spazieren kann. Das Nachtessen in ‘Bemugis’ ist sehr gut, doch die Nacht stehen wir auf einem Platz zwischen Restaurant und vermieteten Bungalows und neben einem Kompressor, der uns die ganze Nacht mit seinem Brummen nervt. Wir sind wegen Natur gekommen, aber die finden wir hier keineswegs. Am nächsten Tag fahren wir entgegen unserer Absicht zurück in den Nationalpark und nach Ponta Membene, einem privaten Campingplatz bei einer Lodge am Meer, mitten in diesem tollen Park. Wir sehen keine Katzen, doch die Landschaften und der Tierreichtum sind grossartig. Hier hätten wir viel länger als die drei Nächte, die wir zur Verfügung hatten,  bleiben können. Sonnenaufgänge zum Geniessen, ein wunderschöner Platz, Natur und Ruhe, schöne Ausfahrten im Nationalpark. Der Hammer.



Bushbabys Nest

Die Rückfahrt nach Hause in Bushbabys Nest schaffen wir problemlos und nehmen die Erkenntnis mit, dass es für die Jungs unmöglich ist, in der ihnen zur Verfügung stehenden kurzen Zeit, einem halben Tag, zur Spitze der Halbinsel zu gelangen. So wählen sie die Variante, das Fahrzeug in Maputo auf einem gesicherten Parkplatz stehen zu lassen und mit dem Boot zur Lodge ausserhalb von Santa Maria überzusetzen.


Gäste in der Ferne

Schliesslich dürfen wir sie abholen, unsere nächsten Gäste: Sohn Christian mit Partner Luki. Schön, sie in Skukuza zu holen und einen wunderbaren Grillabend zu verbringen. Am Morgen packen wir alle gemeinsam Lessi und geben den Jungs die wichtigsten Instruktionen und Informationen. Dann heisst es ‘ab die Post’ und wir sind wieder allein. Sie dagegen machen sich auf Entdeckungsreise nach Mosambik und retour, danach über die Panoramaroute und durch den Krüger zurück. Wir geniessen die ruhigen Tage daheim, sind aber auch immer wieder froh, zu hören, dass alles rund läuft. Die Nachricht: ‘Ganz ungeschoren kamen wir in Mosambik nicht davon’ macht uns neugierig. Schliesslich erfahren wir, dass das (neue) Ersatzrad in Mosambik von seiner Aufhängung unter dem Auto geklaut worden ist. Ob dies an der Grenze oder auf dem rund um die Uhr bewachten Parkplatz geschah, wird für immer ein Geheimnis bleiben. Jedenfalls sind wir einfach nur froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist und die beiden nach ihrer Rundfahrt gesund und zufrieden bei uns anlangen. Die gemeinsamen Tage geniessen wir mit Ausfahrten in den Krügerpark, ruhigen Abenden am Feuer und mit gutem Essen, Bushbabys, Hyänen und Skorpionsafari.



Abschliessen und Neues aufgleisen – ‘Hunde für Afrika’

In den ruhigen Tagen sind wir nicht untätig. Noch immer wartet einiges Geld aus der Kollekte des Bilder-/Bücherabends in Hünenberg darauf, einem Zweck zugeführt zu werden, der uns hundertprozentig überzeugt. So haben wir einiges zu denken, zu recherchieren, zu besprechen und schlussendlich zu organisieren. Mit Chris Kelly, dem Direktor von WildlifeACT, wird vereinbart, dass das Geld aus dem Buchverkauf und die Hälfte der Kollekte dafür eingesetzt wird, einen Wildhund mit einem Senderhalsband zu versehen, für zwei Jahre Datenübertragung zu garantieren und die ganze Aktion mit Tierarzt und vielen Helfenden, die es benötigt, um das Halsband zu befestigen, zu bezahlen. Wenn ich Glück habe, lässt sich die Aktion dann starten, wenn ich zwischen Mitte August und Mitte September (während Manfred in die Schweiz kommt) in Zululand als Freiwillige arbeite. (Mein Plan, in den Seychellen Projektarbeit zu leisten, ist leider gescheitert, weil der Schwerpunkt bei Bäumen und Gartenarbeit liegt, was weite Wanderungen erfordert und nicht meinen Vorstellungen entspricht).

Manfreds Anteil geht an einen Hund für die Antiwildereieinheit im Krüger Park. In einer Videokonferenz mit Moira von den ‘Krüger Honorary Rangers’, den ehrenamtlich Engagierten des Krügers, die für die Hundestaffel verantwortlich sind, erfahren wir viel Interessantes, auf dem sich nicht nur ein finanzieller Einsatz, sondern auch eine langfristige Beziehung aufbauen lässt. Allerdings ist für beide Einsatzgebiete noch einiges an Gedankenarbeit und Handanlegen notwendig – wir sind für den Moment sehr zufrieden und werden euch gern mit weiteren Informationen zu den Projekten auf dem Laufenden halten.


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1 Kommentar


sandra.bucher
11. Juni

Immer wieder interessant zu lesen was Ihr so alles erlebt. Es ist schön, dass man dabei das Gefühl hat, mitgenommen zu werden. Danke für die tollen Berichte. Passt gut auf Euch auf. Herzliche Grüsse

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