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  • AutorenbildMaya von Dach

Nägel mit Köpfen!



Schon ist der Sommer vorbei, er war herrlich, heiss, sonnig, fast ein wenig afrikanisch. Zusammen mit der Dachzelt-Zeit von Botswana habe ich bis in den September, also praktisch ein halbes Jahr, immer an der frischen Luft übernachtet. Seit April, draussen auf der Terrasse oder im Wintergarten. Bis es schliesslich zu regnerisch und kühl dafür wurde. Wir haben das Musical "Io Senza te" mit unseren geliebten Peter, Sue und Marc -Songs auf der Seebühne in Thun sehr genossen, obwohl es wohl der einzige Abend in diesem Sommer war, an dem es regnete - und zwar wie aus Kübeln, zumindest zeitweise. Zu Beginn und am Ende.

Bereits ist es Herbst. Den geniessen wir in vollen Zügen, unter anderem mit der Familie



Eigentlich hätten wir freie Zeit, in der wir unterwegs sein könnten … wenn da nicht so viel anderes wäre ...

Schliesslich rückt der 31. März 2023 näher, der Termin, den wir nach der Verschiebung des ‘Reiselebens’ nach Manfreds Bandscheibenvorfällen und Operationen vor knapp drei Jahren gesetzt haben, um, dann beide in Frührente und über die Pensionskasse abgesichert, seelenruhig die Reisejahre geniessen zu können.


Das vorgegebene halbe Jahr vor unserer geplanten Abreise auf den grossen Lebenstrip ist vorbei – und tatsächlich hat Manfred seinen Abschied beim Arbeitgeber wie verlangt offiziell angekündigt. Aus Überzeugung und mit gutem Gefühl. Die Verkaufsverträge für unsere Wohnung sind in Bearbeitung und wir freuen uns, dass wir mit der Vermittlung durch Gabriela Weiss von Remax, gute Nachfolger gefunden haben, denen unser Daheim genauso gut zu gefallen scheint, wie uns. Wir haben hier vierzehn glückliche Jahre verlebt, von der Planung der Wohnung bis heute, wo es galt, die Wohnung für die Besichtigungen auf Hochglanz zu polieren. Jetzt ist es für uns Zeit, hier wegzugehen und von den rund 500 Quadratmetern, die wir hier mit der Riesenterrasse zur Verfügung hatten, auf die paar Quadratmeter des Bushbabys zu reduzieren – und die ganze, vielfältige und prächtige Natur, die uns Afrika während der nächsten, undefinierten Zeit bieten kann.

Aufwärmrunde

Bereits jetzt ist klar, dass Manfred 2023 neben seinem 60% Pensum, das ja bereits Ferienzeit enthält, einiges an Überzeit zu kompensieren hat. Das bedeutet, dass er die ersten drei Wochen und die letzten zwei Wochen seines Arbeitsjahres, das noch bis Ende März dauert, arbeitet. Meine Stellvertretung als Schulische Heilpädagogin an der Schule Neuheim wird bis zu den Sportferien dauern, anschliessend werden wir bis Mitte März Urlaub machen. Natürlich war dafür Costa Rica im Gespräch, unsere zweite Traumdestination. Doch schliesslich entschlossen wir uns dafür, bereits nach Afrika aufzubrechen und eine Aufwärmrunde zu machen. Dafür wird Bushbaby früher als geplant verschifft.

Unser Fahrzeug erlebt seine letzten Wochen hier. Bald verbringt es eine Woche bei den «Fahrzeugausbauern» in Neuheim für letzte Optimierungen – genau wie wir selbst es mit Zahnarzt und sonstigen medizinischen Terminen gemacht haben.


Fotos von früheren Reisen, Manfred Suter


Ein neues Daheim

Ab dem ersten April benötigen wir also einen neuen Wohnort hier in der Schweiz. Dank unseren fast ältesten gemeinsamen Freunden, haben wir den gefunden und können uns für die Zukunft bei Bea und Joe im Lerchenfeld in Rotkreuz einmieten. Wir sind dankbar, dass wir so eine Zehe (und damit die Krankenkasse) hierbehalten können. Nun brauchen wir noch neue Pässe, damit wir uns für ein Pensionärsvisum für Südafrika bewerben können, das uns für vier Jahre die Möglichkeit zur mehrfachen Ein- und Ausreise gewähren würde. Das würde unser Reiseleben der Zukunft im südlichen Afrika erleichtern und eine weitere Zehe abstützen. Wir sind gespannt, ob das klappt – aber Probieren geht bekanntlich über Studieren…

Auf zur grossen Fahrt!

Bushbaby will schon bald aufbrechen. Am 28. November soll es, gemeinsam mit einem zweiten Fahrzeug, in einem High Cube Container auf seine erste grosse Reise gehen. Mit ITS, einer Schweizer Firma in Reinach, fährt es ab Basel auf dem Rhein nach Rotterdam, von dort nach Kapstadt und wird dann in Stellenbosch auf uns warten. Das kam für uns selbst ziemlich überraschend schnell, aber da wir von Massimo das «Sorglos-Angebot» schon mit einem wartenden Partnervorschlag erhielten, welches uns sehr überzeugte, griffen wir sehr spontan zu. Eigentlich hatten wir vor, nach Durban zu verschiffen und direkt mit unserem geliebten Zululand zu beginnen, diese Pläne sehen nun, und das wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, anderes aus. Aber nicht schlechter.


Ballast abwerfen und Bücher übersetzen

Schon sehr viel haben wir entsorgt, aufgeräumt und weggegeben. Doch nun ist die Motivation gewachsen und für uns ist es auch schön, dass ein paar Dinge, die wir hier sehr geschätzt haben, an unsere Nachfolger weitergehen. Dennoch heisst es Ausmisten, aber auch noch geniessen. Auch wird das Material für die Zukunft bereitgemacht, beispielsweise das Insektenzelt mit der geliehenen Nähmaschine optimiert, damit auch keine Skorpione untendurch krabbeln können.



Eine meiner Nebenbeschäftigungen der letzten Jahre hat sich nun fast als Hauptbeschäftigung etabliert und auch auf Manfred übergegriffen. Seit meiner Kindheit bin ich eine Büchernärrin, seit sehr vielen Jahren hat sich meine Lesesprache auf Englisch verlegt und in Deutsch habe ich immerhin zwei Bücher geschrieben, allerdings sind beide nicht (mehr) käuflich. (‘Spürhunde im Einsatz’ und ‘S Päckli’, das Leben von meinem Schwiegermami). Vor Längerem habe ich zwei in Afrika spielende Bücher von Hollie Manuel aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, eines davon, das Kinderbuch ELOMBE, findet man auf Amazon, das zweite ist noch in der Endphase. Als ich Manfred vor einiger Zeit eines meiner Lieblingsbücher empfahl, stellten wir fest, dass die Bücher von Tony Park, einem der Starautoren und Topseller im englischsprachigen Raum, dessen spannende Geschichten ebenfalls im südlichen Afrika spielen, nicht auf Deutsch erhältlich sind. So nahm ich mit dem Autor Kontakt auf und freue mich, nun bald sein erstes Buch «Geister der Vergangenheit», das in Namibia, Südafrika, Deutschland und Australien spielt, zu beenden – und Manfred ist fleissig am Gegenlesen, Fehler suchen, Kommas nachbessern. Ein weiteres gemeinsames Projekt, das sich auch für die Weiterführung in der Zeit unterwegs gut eignet. Die rund zwanzig Bücher dürften für die nächsten Jahre genug Stoff geben… Und wir haben einen neuen Freund mit extrem viel Afrikawissen und vielen Verbindungen gewonnen, dem der Artenschutz genauso am Herz liegt, wie uns. Wir leisten hier Freiwilligenarbeit und der Verdienst aus den späteren Verkäufen geht an Organisationen wie WildlifeACT, die wir so unterstützen, wie dies Tony Parks längst tut.



Im Moment geniessen wir eine Woche Ferien mit Grosstöchterchen Julia (9) in Tarasp, im Unterengadin, in einer Ferienwohnung. Bei schönstem Wetter geniessen wir das Zusammensein, Wandern, Fotografieren und Spielen. Endlich haben wir auch die Hirsche gehört, leider nicht gesehen, die für uns seit fast zu Beginn unserer Beziehung vor rund zwanzig Jahren im Herbst unwiderstehlich wie ein Magnet, hier hinauf und nach San Jon ziehen.







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